Abrieb und Schnittschutz – Hinter den Kulissen von H‑pro®

Abrieb und Schnittschutz – Hinter den Kulissen von H‑pro®
Ein Beitrag aus Forschung & Entwicklung bei Heppner Apparel
Wie viel kann eine Textilschicht aushalten, bevor sie versagt?
Und was passiert dann mit der Haut darunter?
Diese Fragen begegnen uns nicht in der Theorie, sondern in der Praxis – bei Motorradunfällen, in der Industrie, beim Sport. Immer dann, wenn Haut und Textil gemeinsam in Extremsituationen geraten. Mit H‑pro® haben wir ein First-Layer-System entwickelt, das genau für diese Momente gedacht ist: als Schutzschicht direkt auf der Haut – reibungsarm, schnitthemmend und zertifiziert.
Hautabrieb – die unterschätzte Reibungsfolge
Mechanische Belastung auf der Haut beginnt lange vor einem Sturz:
- bei Mikro-Bewegungen unter Gurt- und Rucksacksystemen,
- bei Reibung in exponierten Zonen wie Schulter, Knie oder Hüfte,
- bei Druck-Feuchtigkeit-Kombinationen über Stunden hinweg.
Der medizinische Begriff „mechanical skin stress“ ist längst Teil klinischer Leitlinien – in der Textilentwicklung aber erstaunlich unterbeleuchtet.
In unserer hauseigenen Entwicklungsabteilung arbeiten wir seit Jahren daran, das Zusammenspiel von Textilstruktur, Faserverhalten und Hautmechanik besser zu verstehen – und in schützende, tragbare Lösungen zu übersetzen.
Schnittschutz – wann eine Faser zur Barriere wird
Die Gefahr für die Haut geht nicht nur von Reibung aus – sondern auch von äußeren Einwirkungen wie Kanten, Werkzeugen oder Sturzbewegungen auf rauem Untergrund. Klassische Schutzbekleidung trägt diese Verantwortung in Form von Jacken, Hosen oder Protektoren – aber was passiert in der ersten Schicht direkt auf der Haut?
Genau hier greift H‑pro® ein:
- Durch den Einsatz schnitthemmender Garnsysteme (H‑PEA®),
- durch gezielte Zonenverstärkung im H3D‑Stricksystem,
- und durch eine Reibungsminimierung an der Hautoberfläche, die Schnittverletzungen durch vorherige Irritation vorbeugt.
Was bedeutet „schutzfähig“ in der ersten Lage?
Wir denken Schutz nicht erst ab dem ersten Layer – sondern gerade dort. Unsere Materialien sind nicht nur nach EN 17092 (Motorradbekleidung) abriebgeprüft, sondern auch nach EN 388 (Schnittschutz) durch die Hohenstein Institute getestet. Damit gelingt uns etwas, was in der First-Layer-Technologie bisher kaum umgesetzt wurde: ein Schutzsystem mit medizinischer Hautverträglichkeit und zertifizierter Performance.
In der Praxis heißt das:
- Schützt bei Stürzen bis 30 km/h (EN 17092)
- Hemmt Schnitte durch Werkzeuge oder Kanten (EN 388, Level 2–3)
- Erhöht signifikant den Tragekomfort unter schweren Protektoren oder Arbeitskleidung
- Unterstützt Hautgesundheit bei langzeitlichem Tragen